"1. Deutsches Bratwurstmuseum" in Holzhausen bei Arnstadt
In der Tuckerlandzeitung sind sie nachzulesen – die historischen „Novitäten“ in Bezug auf des Thüringers liebste Gaumenfreude, der leckeren Bratwurst. Hier konnten die Tuckerlandfreunde teilhaben an der bewegenden Entdeckung der bislang frühesten Erwähnung dieses kräftig-würzigen Kulturgutes. Sie fand sich im Juli 2000 in der Propsteirechnung des Arnstädter Jungfrauenklosters aus dem Jahre 1404, die im Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt aufbewahrt wird und sorgte damals für freudige Aufregung (siehe TLZ- Nr. 38 vom August 2000). Schließlich handelte es sich dabei doch um nichts mehr und nichts weniger, als um „Die älteste Bratwurstrechnung der Welt“, wie die „Thüringer Allgemeine“ einen Artikel auf ihrer Magazinseite vom 18. Juli 2000 überschrieb. Anschließende Forschungen des Arnstädter Autors Winfried Bollmann erbrachten als konkretes Datum des mittlerweile berühmten Rechnungseintrags „Sonntag Adorate“, den 20. Januar 1404, der vor dem Beginn der Fastenzeit im Benediktinerinnenkloster lag. So jährte sich die Erwähnung am 20. Jan. 2004 zum 600. Male und die TLZ Nr. 80 vom März 2004 informierte darüber. Ein schönes Jubiläum für Thüringen und die Thüringer, welches Anlaß bot für ein großes Fest „600 Jahre Thüringer Rostbratwurst“ am 22. Mai 2004 auf dem Erfurter Domplatz mit mehr als 10000 Gästen.  

Der mittelalterliche Quellenbeleg bot auch die Grundlage für eine ausgefallene Idee, die deutschlandweit Interesse finden dürfte. Mitte 2005 schilderten Thomas Mäuer und Holger Sichardt als Betreiber der „Partyscheune“ in Holzhausen dem Autor ihre Vorstellung, in einem an der vorhandenen Lokalität geplanten Neubau ein „Bratwurstmuseum“ einzurichten. Für die Umsetzung ihrer Idee suchten sie tatkräftige Partner, zu denen neben dem „Herkunftsverband Eichsfelder und Thüringer Wurst und Fleisch e. V.“ (HTW) auch der „Thüringer Geschichtsverein Arnstadt e. V.“ gehören sollte. Beim Vorsitzenden des letztgenannten Vereins sprang der Begeisterungsfunke gleich bei der ersten gemeinsamen Unterredung über. An ein Museum für die geliebte Bratwurst hätte dieser bei seiner Entdeckung im Juli 2000 nicht einmal zu denken gewagt. Nachdem auch der HTW seine Bereitschaft zur Mitarbeit signalisierte, erfolgten erste konzeptionelle Schritte für die inhaltliche Gestaltung der Ausstellung. Beim Namen einigte man sich auf die Bezeichnung „1. Deutsches Bratwurstmuseum“.  

Im Herbst gewann der Rohbau soweit Konturen, dass am 21. November 2005 noch pünktlich vor dem Wintereinbruch Richtfest gefeiert wurde. Presse, Funk und Fernsehen stehen den Museumsmachern wohlwollend zur Seite, ebenso wie zahlreiche Partner und Freunde im Territorium das Unternehmen unterstützen. Erste Gegenstände konnten mittlerweile erworben werden. Außerdem tragen interessierte Bürger mit ersten Leihgaben zur Ausstattung des zukünftigen Museums bei.

So kann, auf breite Schultern verteilt, die Arbeit in den nächsten Monaten ihre Fortsetzung finden und das „1. Deutsche Bratwurstmuseum“ als weiterer Magnet für Touristen im Sommer 2006 in Holzhausen bei Arnstadt eingeweiht werden. 

Peter Unger
peter.unger@wapuklo.de
 

Der oben stehehende Beitrag wurde übernommen aus der No. 100 der
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