"Schloß =/ Thürmers =Bestallung/ Zu/ Arnstadt/" 1650- 1739

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ch Wolff/ Melchior von Grießheim uf Dörnfeld/ und Herda, habe uf Gnädigen Befehl/ hochgedachtes Meines Gnädigen Grafen/ und Herrn, Christian Schmidten von Mühlberg,/ uf allhiesigen Gräfl(ichen) Schloßthurmb Zu einem/ Haußmann angenommen und Bestallung ge =/ geben, der Gestalt und also, daß Hochgedachte/ Ihr Hochgräfl(iche) Gn(a)d(en) er jeder Zeit getreu/ hold und gewärtig sein, die Wacht auf dem/ thurmb, so tages alß nachts fleißig und un =/ verdroßen verrichten, die schlaguhr der Son =/ nen nach stellen, alle stunden richtig und/ unfehlbar dieselbe Ziehen und schlagen/ Laßen, des nachts fleißig achtunge uff/ feuer im Schloß und Statt (Stadt) geben, und/ sich in allem, wie einem getreuen diener/ und Haußman eignet und gebühret/ verhalten solle, Hingegen und vor seine/ Zugesagte dreufleißige ufsicht und Dienste/ habe an statt Hochgedachter S(eine)r Hochgräfl(ichen)/ Gn(a)d(en) ich ihme versprochen und Zugesagt Zur jährli =/ (chen) Besoldung Zwanzig Sechs gülden (wahrscheinlich 26 Gulden ?) an gelde/ Item Neun Maß (ca. 150 Liter) Korn, Ein halb maß/ weitzen, ¼ Maß Erbßen, ¼ maß Linsen,/ Welches Er von Ihr Hochgräfl(iche) Gn(a)d(en)/ Cammer = und Kornschreiber Monat =/ oder wöchentlich, so Lange Er in be =/ stallung seyn wird, Zu empfangen/ haben sol, worüber dieses Zum Be =/ stellungs Briefe ufgerichtet, Von/ mir unterschrieben, mit meinem Ade =/ lichen Rinck petschafft (Ringpetschaft) bedrücket/ und ihme Zugestellet worden,/ Geschehen am 17. Octobris A(nno) D(omini) 1650 p(räsentiert) Wolf Melchior von/ Grießheim./ " '

Der interessanteste Türmer und Hausmann auf dem Arnstädter Neideckturm dürfte Caspar Bach d. Ä. gewesen sein. Er hatte um 1620 seinen Dienst in Gotha aufgegeben und war als Hausmann und Musiker in die Dienste des Grafen von Schwarzburg getreten. Er wohnte auf dem Turm und hatte hier die Stunden zu schlagen, Wege und Straßen mit ihrem Verkehr zu beobachten und in der Nähe und in der Ferne ausbrechendes Feuer zu melden. In der Stellenbesetzung der Arnstädter Hofkapelle von 1621 erscheint Caspar Bach als Musiker. Um 1633 scheint er seine Dienste aufgegeben zu haben und hatte als der "gewesene Hausmann" 16 Gulden 10 Groschen zu fordern. 1635 erwarb Caspar Bach das Haus Jakobsgasse 13 und 15. Vor 1644 wird er verstorben sein². Er gilt als der "Urvater" der Arnstädter Bache.

Peter Unger (Archivar)
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' Thürimgisches Staatsarchiv Rudolstadt, Kammerverwaltumg Arnstadt, Sig. 20, (paläogaphische Abschrift, Rudolstadt, 10. Febr. 2000, Peter Unger).
² Müller, K. u. Fritz Wiegand: Arnstädter Bachbuch, Arnstadt 1957, S. 28.
Foto: Tuckerland -
Blick vom "Schloßthurmb" auf das Arnstädter Schlossmuseum

Der oben stehehende Beitrag wurde übernommen aus der No. 35 der
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