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Steinkreuz-Geschichten Es war einer dieser Sommertage im August. Ein warmer Wind bog die von der Sonne ausgedörrten Gräser und wehte einem den würzigen Duft abgeernteter Getreidefelder in die Nase. |
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teinkreuz-Wetter? Ich weiß nicht...? Fühlt man sich diesen uralten, verwitterten und geheimnisumwobenen Steinen einmal verbunden, dann ist es eigentlich egal, wann man sie aufsucht. Da kann auch frostharter Winter die Begegnung mit einem dieser mittelalterlichen Sühnezeichen zum unvergessenen Erlebnis werden lassen. Schneekristalle auf einem Steinkreuz scheinen da in der kalten, tiefstehenden Sonne mit einem leisen Knacken schmelzen zu wollen und man muß ihnen nur aufmerksam zuhören, um Geschichten von Mord und Todschlag aus längst vergangenen Zeiten zu erfahren. |
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Doch genießen wir noch diesen Spätsommer 2001 und das schöne Wetter hatte letztlich auch den Ausschlag gegeben für zwei Steinkreuz-Touren mit Frank und seinen beiden Söhnen. An Sommer-Sonntagnachmittagen befuhren wir abseits der belebten Hauptstraßen steinige Feldwege, um zu den stummen, eindrucksvollen Zeugen längst vergangenem Rechtsbrauchtums zu gelangen. Diesmal führte uns der "NIVA" zuerst nach Plaue und eine Woche später nach Liebenstein/ Rippersroda. |
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Zu bewundern waren je ein mächtiges, sogenanntes "Maltheser"-Steinkreuz, wobei das erstere bei Plaue am Westhang des "Strubbelsberges" (Meßtischblatt 5231 Plaue: H 26 500; R 22 670) nicht ganz die klassische Form eines solchen aufweist. Die Stirnflächen der Seitenarme verlaufen schräg und sind in der oberen Hälfte winklig zugespitzt. Die unteren Armkanten sind stärker eingezogen. |
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"Das Steinkreuz wurde 1919 etwa 250 m westlich des Standortes bei der Anlage einer Kiesgrube wieder aufgefunden. Hier ist auch der ursprüngliche Standort zu vermuten. Es war dort, weil es die Feldarbeit behinderte, wenige Jahre vorher eingegraben worden (...)."(1) Aus Muschelkalk gefertigt, hat es eine Höhe von 130, eine Breite von 106 und eine Stärke von 48 cm und ist, von wenigen Kantenabschlägen abgesehen, gut erhalten. |
Etwas abseits am Rande eines Feldweges auf der Hochfläche zwischen Liebenstein (2) und Rippersroda bzw. Angelroda (Meßtischblatt 5231 Plaue: H 25 710; R 19 360) steht ein stattliches Steinkreuz in der klassischen Maltheserform. Wie das Plauesche aus in der Umgebung anstehendem Muschelkalk gefertigt mißt es eine Höhe von 135, eine Breite von 117 und eine Stärke von 38 cm. Das Kreuz soll den Standort des ehemaligen Ortes Klein-Rippersroda bezeichenen. |
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Und
die Sage berichtet, daß die Kirche des Ortes im
"Eichelsee", einem Tümpel, der sich noch heute
im Bereich der auf der Abbildung links sichtbaren
Baumgruppe inmitten der Felder befindet, versunken sei (3). Neuere Forschungen führten zu dem
Schluß, daß es sich bei dieser heute wüsten Ortschaft
nicht um das im Volksmund überlieferte "Klein-
Rippersroda" handelte, sondern um eine hier bis zum
14. Jahrhundert gelegene Siedlung mit dem für das Jahr
1369 überlieferten Namen Hohnberg. Ursache für sein
Auflassen dürften wirtschaftliche Gründe, sicher auch
Wassermangel, gewesen sein. Bis zum heutigen Tag trägt
ein Forstort auf der Hochfläche zwischen Liebenstein und
Rippersroda den Namen "Hoherberg"(4). Auf den Feldern zu beiden Seiten
des Weges in Höhe des Steinkreuzes konnten
Keramikscherben geborgen werden, deren Alter nicht über
das 14. Jh. hinausgeht (5). Der Legende nach soll bei diesem
Steinkreuz ein Offizier aus dem 30jährigen Krieg
begraben liegen
(6).
Überliefert ist auch, daß man das Maltheserkreuz
angeblich als Zeichen der Dankbarkeit über das Ende des
30jährigen Krieges errichtete (7). |
Der oben stehehende Beitrag wurde übernommen aus der No. 51 der
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