Die Alteburg
um 1715 (3/3) achdem Teil 1 in der TLZ 58 und Teil 2 in der TLZ 59 erschienen, wird mit Teil 3 die Schilderung von "Melissantes" über die Alteburg um 1715 abgeschlossen. Das Titelblatt des Buches habt ihr in Nr. 58 gesehen. Für den Interessierten, der vielleicht im Original einmal nachlesen möchte (hierin finden sich neben den Beschreibungen von Bergen in aller Welt nach dem damaligen Erkenntnisstand u. a. auch solche über den Singer Berg und den Seeberg) gebe ich als Anmerkung noch einmal die exakte Quelle an. Wer Lust auf das Studium historischer Quellen hat, der kann im Original, welches aber nur im Lesesaal der entsprechenden Bibliothek benutzt werden darf, nochmals nachlesen und seine Kenntnisse über andere, bedeutende Berge erweitern. Hier nun der letzte Abschnitt der Ausführungen von "Melissantes" über die Alteburg: |
"Nebst der gesunden Luft sendet der Höchste (Gott) aus
diesem Berge dem werthen Arnstadt eine unschätzbare Quelle/
welche bereits im Jahre Christi 1377 soll geflossen seyn. Ob aber
solche auch vorher bereits geflossen/ davon findet man keine
Nachricht/ ob schon/ nach Bericht vornehmer Scribenten/ Arnstadt
Anno Christi 448 vom König Merwig, der über Francken und
Thüringen geherrschet/ bereits soll erbauet seyn. Nach
obgedachter Zeit ist endlich die nützliche Quelle wohl gefasset/
und durch Röhren in die Stadt geleitet worden. Man hat ein
Brunnhauß unter der ersten Fassung gebauet/ und die Quelle den
Offen- Born genennet/ vielleicht weil er jederman offen
gestanden. Damit aber auch die Posterität (Nachkommenschaft)
wisse/ wie angenehm dieser Segen des Höchsten der Stadt Arnstadt
gewesen/ so hat ein E(hrwürdiger?) E(hrenfester?) Rath daselbst
einen Stein bey der Fassung setzen lassen/ an dem Ort/ wo vormals
auch einer gestanden aber zerbrochen worden/ worauf die
Jahreszahlen stehen/ wenn er ist repariret worden/ nemlich Anno
1377. 1548. 1591. 1608. 1636. und 1696. Auch werden diejenigen
mit Buchstaben darauf angedeutet/ welche selben gesetzet und zu
verfertigen gesorget/ welches auch zwene Steine insonderheit
über der Thür des Brunn-Hauses eröffnen. Es ist noch ein
anderer Stein 10. Schuh Nordwärts von dem vorigen aufgerichtet/
mit dieser Inscription: SCATURIGINEM INTUS LATENTEM NOVO FORNICE
CONTEGI CURAVIT SENATUS ARNSTADIENSIS. ANNO 1708.
Ritterus meynet/
als wenn in den Bergen bey Arnstadt Silber und Kupffer
wäre/ denn so lauten seine Worte: Arnstadium est urbis
in finibus fylvx Hercynix, in Comitatu Schwarzburgico
sita, cujus montes cuprum & argentum proferunt &
c. Woher aber dieser gelehrte Mann seine Gewißheit hat/
lasse ich vor itzo unbekümmert."(I) Die Frage nach Bodenschätzen und Bergbau- Aktivitäten in Arnstadts unmittelbarer Umgebung ist immer wieder von großem Interesse. In der nächsten TLZ werden wir uns mit dieser Problematik beschäftigen. Für heute erstmal viel Spaß beim Lesen. |
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Peter Unger (Archivar) Kontakt: Peter Unger WEB: www.wapuklo.de __________________________________ (I) Gregorii, J. G. (Melissantes): Die curieuse Orographia Oder accurate Beschreibung derer berühmtesten Berge In Europa, Asia, Africa und America (...). Frankfurt, Leipzig, Erfurt 1715. S. 105 ff. Fotos: www.tuckerland.de |
Der oben stehehende Beitrag wurde übernommen aus der No. 60 der
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