Strittmatters Grab  

Die Erhebung liegt vor Schulzenhof,
an der schmalen Straße,
die bei Dollgow abzweigt nach rechts.  

Wo wir mit unserer Rose vorbeigefahren sind,
in Unkenntnis des Ruheorts der Toten.
Wo der Wind das Blumenpapier zauste
und der Niesel in unsere Gesichter fuhr,
als Sigrid mir sagte, daß der Friedhof hier sei.
Oben, hoch vor dem Ort.  

Wo wir hinaufstiegen, 
um die Tür zu öffnen,
die uns einließ in die Stille,
zu ihm. 

Der "Bienkopp" nimmermüde sein
und ihn schließlich sterben ließ,
der "Büdner" und den "Laden" liebte
und wohl auch ahnte, daß "Zeitchen"
sich nur wiederholt
und dieser Mensch nie klüger wird...   

Der sich entfernte,
und doch nicht aufhört, zu sein.
Der Hoffnung gibt, solange 
Die Erde noch durch
den Weltenraum reist...

Strittmatter starb
und legte sich Hang aufwärts
über die Schulzenhofer.
Ins Wind umwehte Grab
unter die Tannen.  

Für mich ist der Moment,
ihm hier im Tode zu begegnen,
Tränenreich.
Ich wünschte mir auch jetzt,
der "Wundertäter" Drei
läge noch in meiner Hand,
das Vorsatzblatt mit
seinem Namenszug geweiht.
Wie damals, 1988,
als wir vergebens am Wiesenweg standen
und das Buch verschämt einpackten,
ohne ihm jemals begegnet zu sein...  10.1.2005

 

Peter Unger
peter.unger@wapuklo.de

 Der oben stehehende Beitrag wurde übernommen aus der No. 72 der
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